Die Geschichte einer Ikone: Das Zwiebelmuster
#MEISSENGESCHICHTE

  • Es ist eines der bekanntesten und ikonischsten Blaudekore der Welt. Das Zwiebelmuster, das seine Heimat auf Meissener Porzellan fand, hat seine Wurzeln nicht in Europa, sondern in China. Im 17. Jahrhundert, zur Zeit des aufblühenden Fernhandels, erreichte europäische Händler erstmals chinesisches Porzellan, das damals als wahre Kostbarkeit galt. Diese wertvollen Stücke, oft mit blauen Dekoren auf weißem Porzellan verziert, weckten in Europa eine Begeisterung, die den Handel antrieb und schließlich den Wunsch nach eigenen Porzellanproduktionen hervorrief.

    Die Geburtsstunde des europäischen Porzellans schlug im Jahre 1710 mit der Gründung der Meissener Porzellanmanufaktur durch August den Starken, den Kurfürsten von Sachsen. Die Manufaktur war die Erste in Europa, die das Geheimnis der Porzellanherstellung entschlüsseln konnte. Schon wenige Jahre nach der Gründung wurde in Meißen das Zwiebelmuster (ca. 1739) entwickelt. Im Unterschied zu seinen fernöstlichen Vorbildern war das Meissener Zwiebelmuster jedoch keine exakte Kopie. Es war vielmehr eine stilisierte, europäisierte Version der chinesischen Dekore. Der Name „Zwiebelmuster“ ist dabei irreführend, denn die ursprünglich dargestellten Motive zeigten keine Zwiebeln, sondern Pfirsiche, Melone und Bambusstauden, die in den europäischen Augen allerdings wie Zwiebeln wirkten. Die Ausführung der Muster erfolgte klassisch in kobaltblauer Unterglasurmalerei, die bis heute als charakteristisches Merkmal dieses Dekors gilt.


„Heute, im 21. Jahrhundert, hat das Zwiebelmuster nichts von seiner Faszination verloren. Es steht weiterhin für zeitlose Eleganz und Einzigartigkeit.“
  • Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Zwiebelmuster zahlreiche stilistische und technische Variationen, die sowohl auf Änderungen im Geschmack als auch auf den technologischen Fortschritt in der Porzellanherstellung zurückzuführen sind. Das ursprüngliche Zwiebelmuster wurde in Kobaltblau auf weißem Porzellan gemalt, wobei diese Farbgebung als „echte“ Form des Zwiebelmusters gilt und sich bis heute größter Beliebtheit erfreut. Doch schon im 19. Jahrhundert begann man, verschiedene Farbvarianten zu produzieren. Diese reichten von einem zarten Grün bis hin zu Rot, Braun und Schwarz. Besonders in der Zeit des Jugendstils und des Art déco wurden vermehrt farbige Varianten des Musters entworfen, um den damaligen Zeitgeschmack zu treffen. Allerdings blieb das blaue Zwiebelmuster auch in diesen Zeiten das populärste und prägendste. Die wichtigsten Meilensteine unserer Zeit in der Evolution des berühmten Dekors stellen dabei wohl das 2004 entstandene Zwiebelmuster Style und das 2017 kreierte Noble Blue dar.

    Heute, im 21. Jahrhundert, hat das Zwiebelmuster nichts von seiner Faszination verloren. Es steht weiterhin für zeitlose Eleganz und wird sowohl in traditionellen als auch in modernen Kontexten geschätzt. MEISSEN hat es verstanden, das Zwiebelmuster an neue Trends anzupassen, ohne den ursprünglichen Charme des Dekors zu verlieren. Die neuste Entwicklung der einzigartigen Ikone ist „The Original“. Die Basis für „The Original“ bildet eine Variante des Zwiebelmusters aus den Jahren zwischen 1733 und 1735. Hinzugefügt wurden dem ursprünglichen Dekor die Gekreuzten Schwerter im Bambusstamm, welche das Meissener Original klar von möglichen Nachahmern unterscheidet. Das Dekor wurde auf unterschiedlichen Farben umgesetzt, die gleichzeitig die Basis für die neue MEISSEN „The Original Uni“ Kollektion bilden. Durch die farbenprächtigen Dekorationen bestehend aus Seladon, Gelb, Rot, Rosa, Blau und Petrol entsteht mit „The Original“ ein einzigartiges Tafelservice, das seinesgleichen sucht und die Evolution des Dekors in eine neue Ära führt.