MEISSEN Dekore


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Zwiebelmuster
Die Geschichte des „Zwiebelmuster“ ist eingebettet in die Entwicklung der Meissener Blaumalerei und ihrer besonderen ästhetischen Wirkung auf Porzellan. Bereits unmittelbar nach Gründung der Manufaktur beginnt die Suche nach einem ganz besonderen Blau, welches das Weiß des Porzellans hervorheben, gleichzeitig mit ihm harmonieren soll. Die Verbindung der Elemente Kobalt und Sauerstoff erweist sich nach langen Versuchsreihen schließlich als sehr hitzebeständig und optimal geeignet für Porzellan mit hohen Brenntemperaturen. Inspiriert von damals überwiegend blau gestalteten ostasiatischen Dekoren entsteht so um 1731 das strahlend blaue, heute weltberühmte Meissener „Zwiebelmuster“. Tatsächlich stellt es keine Zwiebeln dar, sondern zeigt – in Anlehnung an seine Vorbilder – Pfirsich und Melone auf dem Tellerrand sowie Bambusstock und die zarten Blüten der Chrysantheme in der Mitte.
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Gestreute Blümchen„Gestreute Blümchen“ gehört zu den beliebtesten Dekoren der Manufaktur Meissen. Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, ist er eine typische Schöpfung des Biedermeier. Blüten und Blumen sollen in ihrer natürlichen Schönheit gezeigt werden und sich damit erstmals von den ‘indianischen’ nach ostasiatischen Vorbildern absetzen. Als besondere Spielart der Manierblumenmalerei, besitzt der Meissener Dekor eigene Merkmale. Eine vergrößerte Mittelblume wird von mehreren vielgestaltig variierten kleineren Blumen umstreut. Die Porzellanmaler können hierfür auf drei Dutzend Blumenmotive zurückgreifen – jedes mit eigener Symbolik, die zu Zeiten des Biedermeier verwendet wird, um Gedanken und Empfindungen auszudrücken. En Detail per Hand auf Porzellan gemalt, verleihen die „Gestreuten Blümchen“ eine besondere Lebendigkeit und innere Symbolik.
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Royal PalaceFür „Royal Palace“ kehrt MEISSEN an den Ursprung der eigenen über 300jährigen Geschichte zurück: Auf die Meißener Albrechtsburg, die für die ersten 150 Jahre als Produktionsstätte der Porzellanmanufaktur Meissen diente. Deren historischen Bodenmosaike sind Inspiration für den grafischen Dekor, der in reinem Weiß, prunkvollem Rot, edlem Schwarz oder mineralisch leuchtendem Türkis auf Meissener Porzellan seinen Platz findet. Umspielt von einer zarten Kontur, betont diese die grafische Modernität des mäanderförmigen Musters.
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Zwiebelmuster Style
Im Jahr 2004 erfährt das historische „Zwiebelmuster“ eine zeitgemäße Überarbeitung. Anstatt der gleichmäßig vollflächigen Bemalung wird die Crysanthemenblüte asymmetrisch auf dem Tellerspiegel angeordnet. Der Bambusstamm mit Ranken, zarten Blüten und Blättern sowie das Doppelblatt vom klassischen Dekor sind geblieben. Hingegen sind die Früchte vom Tellerrand verschwunden und der Dekor erscheint aufgelockert und das strahlende Weiß des Porzellans wird stärker betont. Auch auf der Tasse finden sich die Chrysantheme und der Bambusstamm mit Ranken als eine reduzierte, weniger kompakte Bemalung wieder - Umgeben von zarten Ranken scheint der Bambus nahezu aus der dieser herauszuwachsen. Die Früchte sind auch hier verschwunden. Nur eine Zwiebel auf der Untertasse erinnert noch an ihre Vorgänger.
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Ming-DracheWährend der Ming Dynastie tritt der Drache auf chinesischen Porzellanen verstärkt in Erscheinung. In der chinesischen Mythologie symbolisiert dieser übernatürliche Weisheit, den Geist der Veränderung, aber auch den Rhythmus der Natur und die Lehre vom Werden. Er steht für Sonne, Licht und die männliche Kraft des Yang. Chinesische Motive sind schließlich auch Vorbild für die Entstehung des Ming-Drachen um das Jahr 1910. Dabei war die für MEISSEN typische Darstellung des Drachen mit vier Zehen im alten China ausschließlich kaiserlichen Prinzen vorbehalten.
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Wilder Mohn
Von der Botanik beeinflusst, bildet die Blumenmalerei nach naturalistischem Vorbild seit dem 18. Jahrhundert einen wichtigen Zweig im Dekorrepertoire der Manufaktur Meissen. Dabei lassen sich die Porzellanmaler nicht nur von der Natur sondern auch vom künstlerischen Schaffen ihrer Zeit inspirieren. Auf- und Unterglasurfarben oder die Kombination aus beiden werden in verschiedenen Maltechniken genutzt, um Ideen in erfrischender Weise auf Porzellan umzusetzen. Als zeitgenössischer Dekor ist „Roter Mohn“ von den freien, fließenden Formen floraler Aquarellmalerei inspiriert und fängt die flammenden Rottöne sommerlicher Felder in einer leichten Komposition ein. Anders als bei der Manierblumenmalerei ist es das Momenthafte des Motivs, in dem der Dekor seine Schönheit findet.
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Blue OrchidSich immer wieder auf das eigene reiche künstlerische Erbe zu besinnen, ist tief in der Meissener Tradition verankert. Die filigrane „Blue Orchid” ist einem Dekor von Professor Heinz Werner aus dem Jahr 1970 entlehnt: „Blaue Orchidee auf Ast” ist eines der beliebtesten Dekore des genialen Porzellanmalers. Für “Blue Orchid” wird ein Element von Werners Motiv aufgegriffen und in minimalistischer Anmutung ins Zentrum von Tellern, Platten, Vasen oder Untertassen gesetzt. „Blue Orchid” entsteht in aufwendiger Unterglasurmalerei. Bei dieser wird die Farbe direkt auf den ungebrannten, noch porösen Scherben aufgetragen. Da dieser die Farbe sofort aufsaugt, ist das Korrigieren von Fehlern unmöglich. Der Dekor erscheint nun in einem matten Grau, erst nach dem Glasieren und dem darauffolgenden Glasurbrand erstrahlt das Kobaltblau.
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Swords
„Swords“ ist eine gestalterische Hommage auf das geschichtsträchtige Signet der Porzellanmanufaktur Meissen. Seit 1722 werden die Gekreuzten Schwerter von den sogenannten Schwerterern, eigens auf das Markenzeichen spezialisierte Maler, von Hand im manufaktureigenen Kobaltblau auf jedes Stück Meissener Porzellan aufgetragen. Zwar erfahren die Schwerter im Wandel der Jahre immer wieder leichte Änderungen, bleiben jedoch stets wiedererkennbar. In opulentem „Luxury Gold” werden die Gekreuzten Schwerter, Europas ältestes Markenzeichen, erstmals als eigenständiger Dekor selbstbewusst inszeniert.
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Gestreute RöschenUnter den Dekoren gehören die zwischen 1815 und 1845 entstandenen „Gestreuten Blümchen“ zu den beliebtesten der Manufaktur. Sie sind eine typische Schöpfung des Biedermeier. Zu jener Zeit bedienen sich die Porzellanmaler der Manufaktur floraler Symbolik, um Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen. Die Rose nimmt als Sinnbild der Liebe unter allen Blumenmotiven eine Sonderstellung ein. Im Dekor wird sie als vergrößerte Mittelblume von mehreren vielgestaltig variierten kleineren Rosen umstreut. Die detailreiche Ausarbeitung bezeugt die botanische Kenntnis und das meisterliche Handwerk der Porzellanmaler.
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Markenzeichen MEISSENMit Gründung der Manfaktur im Jahr 1710 existiert in Meißen für ein knappes Jahrzehnt die einzige Porzellanmanufaktur Europas. Ihr wichtigstes Gut: Rezeptur und Techniken zur Porzellanherstellung. Um das Geheimnis zu bewahren, kennen nur wenige Mitarbeiter je einen Teil der gerade erst entdeckten Rezeptur. Die Geheimhaltung währt jedoch nicht lang, ab 1718 werden weitere Porzellanmanufakturen gegründet und machen eine Markierung des Originals notwendig. Dem Vorschlag des ersten Inspektors der Manufaktur, Johann Melchior Steinbrück, vom 8. November 1722 kommt hierbei historische Bedeutung zu. In einem Schreiben regt er an „etwas ausm. Chur. sächs. Wappen als etwa die Chur-Schwerter“ zur Markierung zu nutzen. Es ist die Geburtsstunde der Gekreuzten Schwerter. 1875 werden diese schließlich beim Patent- und Markenamt angemeldet. Sie sind somit das älteste eingetragene Markenzeichen Europas.
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Meissener RoseDie Blumenmalerei ist tief in der Tradition der Porzellanmanufaktur Meissen verwurzelt, in dieser stetig gewachsen und bis heute gepflegt. Die Rose tritt ab 1740 als Motiv in der Porzellanmalerei auf. Zunächst in Bouquet-Form wird die Rosenblüte in der folgenden Marcolini-Zeit als Einzelmotiv beliebt. Die sich schließlich im Biedermeier entwickelnde „Meissener Rose“ entspricht den besonders plastischen Blumenstilleben im Stile Georg Friedrich Kerstings. Der Dresdner Maler ist Zeichenlehrer und Vorsteher der Meissener Blumenmalerei zu jener Zeit. Obgleich er diese Phase in seiner Funktion als Vorsteher der Malereiabteilungen geprägt hat, sind jedoch keine Entwürfe nachweisbar, die es erlauben, ihn als deren künstlerischen Urheber zu bezeichnen.

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Indische BlumenzweigeDie „Indischen Blumenzweige“ gehören zu den ältesten Dekoren der Manufaktur Meissen. Sie werden bereits 1720 zur Zier von Tafelgeschirr und Vasen verwendet. Der „indianischen“ Blumenmalerei nach ostasiatischen Vorbildern nachempfunden, stecken sie voller Symbolkraft. In ihr nimmt der Lotus als Zeichen der Reinheit und Erleuchtung eine besondere Stellung ein. Aus schlammigem Grund gewachsen, erstrahlt er rein und unbefleckt in voller Blüte – ein Sinnbild, dessen metaphorischer Gehalt ebenso auf das Meissener Porzellan übertragen werden könnte.
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Noble BlueInspiriert von damals überwiegend blau gestalteten ostasiatischen Porzellanen entsteht 1731 in Meissen das weltbekannte „Zwiebelmuster”, der ikonischste Blaudekor der Porzellangeschichte. Tatsächlich stellt der Dekor keine Zwiebeln dar, sondern zeigt in Anlehnung an seine Vorbilder Pfirsich und Melone auf dem Tellerrand sowie Bambusstock und die zarten Blüten der Chrysantheme in der Mitte. In “Noble Blue” findet das „Zwiebelmuster” eine neue Gestalt, die der Opulenz des Originaldekors moderne Leichtigkeit entgegensetzt. Charakteristisch für den Dekor ist die Verwendung des manufaktureigenen Kobaltblaus. Motivische Details in leuchtendem Rot sowie filigrane Goldveredelungen ergänzen schließlich die Farbpalette von „Noble Blue“ und inszenieren das Blau in komplementären Kontrasten.