
Das Geheimnis der Elementevasen
#MEISTERWERKE
-
Feuer, Wasser, Erde, Luft – der Adel des 18. Jahrhunderts liebte die allegorischen Darstellungen der Elemente. Personifiziert in Göttern, veranschaulicht durch Lebewesen und Artefakte, erschienen die Naturkräfte beseelt, so menschlich und übermenschlich. Auch im prachtvollen Frankreich dieser Zeit spiegelten Elementedarstellungen die zeitgenössischen Strömungen in Kunst, Architektur, Literatur und Philosophie wider. Vor allem unter der Regentschaft von Ludwig XV. (1710-1774), der Pracht und Prunk über alles liebte, erlebte das Land einen beispiellosen kulturellen und künstlerischen Aufschwung.
In diesem kulturellen Klima beauftragte Sachsens Kurfürst Friedrich August III., Sohn des legendären August dem Starken, im Jahr 1741 den berühmten Modellmeister Johann Joachim Kaendler, eine Reihe prunkvoller Elementevasen für den französischen König zu gestalten. Das Ergebnis waren vier große Elementevasen sowie eine zentrale Mittelvase, die in der Gesamtanordnung eine Garnitur bildeten. Als Geschenk der Porzellanmanufaktur MEISSEN an den Monarchen symbolisieren diese prächtigen Vasen nicht nur den Wohlstand und die Macht des französischen Königreichs, sondern auch die enge Verbindung zwischen den europäischen Herrscherhäusern und Europas führenden Kunstmanufakturen.
Später, 1747, begann Kaendler zunächst damit, die Prunkvasen in einer mittleren und 1755 in einer kleinen Ausführung zu erstellen. Letztere präsentiert MEISSEN nun in unseren „Limitierten Meisterwerken“ erstmals in einer Neuauflage, welche Kaendlers Meisterstücke, die einst für eine neue europäische Porzellankunst standen und bis heute nicht ihren Glanz verloren haben, in neuem Licht erstrahlen lassen.
„Die Geschichte der Kunst ist die Geschichte der Wiederbelebungen.“
Samuel Butler
Samuel Butler
-
Bei der Neuauflage der „kleinen“ Elementevasen, wurden die MEISSEN Manufakturisten allerdings gleich mit mehreren kunsthandwerklichen Herausforderungen konfrontiert. So galt es bei der Vase „Luft“ 60 einzelne Formen zusammenzusetzen, das Windmühlenrads anzupassen und den Blasebalg passgenau anzufügen. Die Vase „Wasser“ besteht aus 54 einzelnen Formen und insbesondere das Einpassen und Ansetzen der filigranen, netzartigen Reuse erfordert viel Fingerspitzengefühl. Die aus 32 einzelnen Formen bestehenden Vase „Erde“ sticht durch die Agave am Flaschenhals heraus, welche zahlreiche einzelne Blätter trägt, die modelliert, zusammengefügt und schließlich staffiert werden müssen. Die Vase „Feuer“ zählt sogar ganze 85 einzelne Formen. Gemeinsam haben alle vier Vasen die handwerkliche Schwierigkeit in der Herangehensweise des Durchbruchs – wann ist der richtige Zeitpunkt, um ihn auszuschneiden, wann müssen Drachen oder andere Dekorationen angebracht werden? Doch all die Mühen haben sich gelohnt und so konnte ein Werk europäischer Porzellankunst mit langer Geschichte wiederentstehen.
In der mehr als 310-jährigen Manufakturgeschichte hat MEISSEN unzählige Prunkstücke und Meisterwerke aus Porzellan hergestellt. Und so ist es uns eine Ehre, jedes Jahr ein paar große Stücke der Vergangenheit neu aufzulegen – ob als Stücke der „Limited Edition“, der „Exklusiv-Kollektion“ oder der „Limitierten Meisterwerke“. Und so nun, als Teil der „Exklusiv Kollektion“, auch jenes Kunstwerk entstanden, welches einst als Mittelstück der Elementevasen-Garnitur für Ludwig XV. angefertigt wurde. Im erlesenen Kreis unserer exklusiven Kunstwerke ist diese Vase nicht nur ein kunsthandwerkliches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes historisches Artefakt, das sowohl die kulturelle Blütezeit Frankreichs als auch die herausragenden Fertigkeiten der Meissener Porzellanmanufaktur dokumentiert.
