
Fantastische MEISSEN Orte - Schloss Albrechtsburg
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Begleiten Sie uns an einen Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde, Legenden entstanden und imposante Kunstwerke die Welt in Atem hielten – das Schloss Albrechtsburg in der romantischen Stadt Meißen.
Wenn Sie die beeindruckend hohen Räume des Schlosses mit ihren Spitzbögen aus Sandstein, einprägsamen Wandgemälden und leuchtenden Glasfenstern betreten, scheint es fast unglaublich, dass die Menschen einst solch massive und beständige Gebäude errichteten. Doch es war kein Geringerer als der begnadete Baumeister Arnold von Westfalen, der in den Jahren 1470 bis 1480 den Bau der monumentalen Albrechtsburg plante und leitete. Mit seinem repräsentativen Verwaltungszentrum, den großen Sälen und vornehmen Wohnräumen war das Bauwerk ursprünglich als Residenz für die regierenden Brüder Ernst und Albrecht von Wettin gedacht. Jedoch wurde die Albrechtsburg nie für die geplanten Zwecke genutzt, denn die Residenz der Landesherren wurde kurzfristig nach Dresden verlegt. Dennoch übertraf die Albrechtsburg in ihrer Gestalt alles, was bis dahin gebaut worden war und ging so als erstes Schloss in die deutsche Baugeschichte ein.
Damit aber nicht genug der beeindruckenden Begebenheiten auf Schloss Albrechtsburg. Im Jahr 1709 gelang dem Alchimisten Böttger in Zusammenarbeit mit dem Naturforscher Tschirnhaus das Unglaubliche – nach jahrelangem Experimentieren stellten sie erstmalig das lang ersehnte und begehrte Hartporzellan her. August der Starke, Kurfürst von Sachsen, war in heller Aufregung, denn er behauptete selbst, der „Maladie de porcelain“ verfallen zu sein und wünschte sich nichts Sehnlicheres, als dieses weiße Gold in seinen Händen zu halten. Denn das Luxusgut versprach ihm Macht, Reichtum und Ansehen. Schnell musste er also einen gut zu bewachenden Ort finden, an dem das Geheimnis der Herstellung vor Nachahmern bewahrt werden konnte. Die Albrechtsburg auf dem Burgberg mit wenigen Zugängen und der idealen Lage an der Elbe war so perfekt, dass August der Starke 1710 in einem viersprachigen Dekret feierlich die erste europäische Porzellanmanufaktur gründete. 153 Jahre lang wurden hinter den mächtigen Mauern der Albrechtsburg, vom Keller bis zum Dachboden, die begehrten Luxusgüter aus Porzellan mit großer Leidenschaft von Hand gefertigt und der Name MEISSEN in die Welt getragen.
„Es gab wohl kaum eine würdigere Kulisse als das Schloss Albrechtsburg für die Entstehung einzigartiger Kunstwerke aus weißem Gold.“
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Anfänglich ging der Betrieb in der ersten Porzellanmanufaktur Europas eher schleppend voran. Als jedoch der bedeutende Maler Hörold 1720 zur Manufaktur kam und erstmalig die Schmelzfarben zur dauerhaften Bemalung des Porzellans entwickelte, gelang der Aufschwung. Beflügelt von den neuen Möglichkeiten, entwarf der Künstler unzählige Dekore. Asiatisches Porzellan und Geschichten aus fernen Ländern dienten ihm dabei als Vorlage und weckten zugleich die Sehnsucht nach diesen fernen Orten in ihm. In seinen Kunstwerken auf weißem Porzellan ließ er seiner Fantasie freien Lauf und verwirklichte seine Entdeckerlust, die zahlreiche Europäer begeisterte. Wie ein Trendsetter der damaligen Zeit gilt er damit als Begründer der Chinoiserie der europäischen Keramikmode.
Ein weiterer für MEISSEN bedeutender Bildhauer bereicherte die Manufaktur im Jahr 1731. Im sogenannten Kapellenstübchen der Albrechtsburg trug Kaendler zum Erfolg unserer Porzellanmanufaktur bei. Von seinem Arbeitsplatz aus hatte Kaendler einen wundervollen Blick über die Stadt Meißen und das malerische Elbtal mit seinen roten Granitfelsen und herrlichen Weinbergen. Große Werke wie das spektakulärste Porzellanservice des 18. Jahrhunderts – das „Schwanenservice“ – oder auch das weltberühmte blaue Zwiebelmuster entstanden in den legendären Hallen der Albrechtsburg.
Bis 1863 wurde in der spätgotischen Albrechtsburg das begehrte Porzellan hergestellt. Da allerdings das Gebäude unter der Produktion litt und mehr Platz für die Fertigung benötigt wurde, zog die Porzellanmanufaktur in ihre neu errichteten Räumlichkeiten im Meißner Triebischtal. Bis heute fertigen hier unsere Manufakturisten das einzigartige weiße Gold mit der gleichen Leidenschaft und Perfektion wie vor 300 Jahren von Hand.
Wollen Sie mehr spannende Eindrücke der Porzellangeschichte erleben? Dann wandeln Sie in einer einmaligen Führung auf den Spuren des weißen Goldes und entdecken Sie mit Ihrer Familie die wundersamen Mythen und Geheimnisse von der Albrechtsburg bis zur heutigen Porzellanmanufaktur.
