Die Zukunft der Porzellanmalerei –
Stephanie & Christin

  • MEISSEN ist seit Jahrhunderten weltweit für seine unverwechselbare Porzellanmalerei bekannt. Um dieses einzigartige Kunsthandwerk zu bewahren, ist es essenziell, regelmäßig neue Talente auszubilden. Und auch dieses Jahr haben wieder sieben junge Talente ihre Ausbildung zum/zur Manufaktur-Porzellanmaler/in erfolgreich abgeschlossen. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren erlernten sie bei uns nicht nur das präzise Handwerk des Malens auf Porzellan, sondern entwickeln dabei auch ihre ganz eigene gestalterische Handschrift.

    Zum Ende der Ausbildung fertigen die jungen Künstler/innen ein ganz besonderes Stück an: Das Erinnerungsstück. Dies ist das finale Prunkstück, für dessen Gestaltung sie all ihre angeeigneten Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Ein Abbild ihrer zeichnerischen und persönlichen Entwicklung.

    Wir stellen vier dieser jungen Talente mitsamt ihren Erinnerungsstücken vor.

    Stephanie Ziemann

    Für ihr Erinnerungsstück entschied sich Stephanie für ein Motiv, das sie bereits seit der Zeichenschule begleitete: asiatische Szenarien. Inspiriert durch das Kopieren fernöstlicher Holzschnitte entwickelte sie eine besondere Leidenschaft für diese Ästhetik. Mit feinem Pinselstrich und viel Sinn für Komposition übertrug sie diesen Stil auf Porzellan - figürlich, detailverliebt und mit beeindruckender Präzision. Eine Arbeit, die nicht nur ihr Können, sondern auch ihre gestalterische Entwicklung während der Ausbildung widerspiegelt.

    Bereits als Kind besuchte Stephanie mit ihrer Familie die Schauwerkstätten in Meißen - und war sofort fasziniert vom Handwerk und der Liebe zum Detail. Der Name MEISSEN war für sie von jeher untrennbar mit dem Begriff „Porzellan“ verbunden. Der Entschluss, sich in diesem traditionsreichen Haus zur Porzellanmalerin ausbilden zu lassen, war für sie ein logischer und zugleich emotionaler Schritt.

    In ihrer Ausbildungszeit erprobte sie verschiedene Techniken, entwickelte eigene Dekore, setzte Produktionsaufträge um und beschäftigte sich intensiv mit Materialien, Perspektive und der Wirkung von Farben. Besonders faszinierte sie das plastische, naturgetreue Malen mit Aquarellfarben und die zeichnerische Umsetzung auf Porzellan.

    Stephanies Ziel ist es, sich in der figürlichen und Landschaftsmalerei der Manufaktur zu etablieren - und eines Tages genauso reich verzierte Werke zu schaffen wie ihre Kolleginnen. Mit Offenheit, Neugier und Durchhaltevermögen hat sie bereits jetzt den Grundstein dafür gelegt.
„Jede Hand bringt ihre eigene Handschrift mit - und genau das macht unsere Arbeit einzigartig.“
– Christin Neelsen

  • Christin Neelsen

    Mit ihrem Erinnerungsstück konnte Christin noch einmal richtig zeigen, welche Fähigkeiten sie in ihrer Ausbildungszeit gemeistert hat. Die Gestaltung war dabei ein lebendiger Prozess Sie sammelte Ideen und wusste, was sie einbringen wollte: Blumen, Tiere, Beeren und Wassertropfen. Sie probierte aus, stellte neu zusammen und verwarf wieder. So entstand ein Werk, das die Blumenmalerei einfängt - verspielt, lebendig und voller Liebe zum Detail.

    „Ich hatte keine feste Vision - nur einzelne Elemente, die ich unbedingt einbringen wollte. Den Rest habe ich einfach wachsen lassen, wie ein Bild, das sich nach und nach selbst zusammensetzt.“

    Christin kommt aus Schleswig-Holstein - MEISSEN kannte sie anfangs nur vom Hörensagen. Durch einen Zeitungsartikel, den sie von Ihrer Oma gezeigt bekam und ein Praktikum fand sie den Weg zur Manufaktur. Heute ist sie überzeugt: Diese Ausbildung war genau der richtige Schritt.

    Besonders geprägt hat sie die typische Malweise in der Blumenmalerei: gezielte, präzise gesetzte („knackige“) Pinselstriche, die mit nur einem Zug Licht, Schatten und Form erzeugen – ohne langes Korrigieren. Diese Technik hat nicht nur ihre Arbeitsweise auf Porzellan verändert, sondern auch ihren privaten Malstil nachhaltig beeinflusst.

    Christin weiß: Nicht jeder Tag gelingt perfekt. Doch mit Ausdauer, Offenheit und dem Mut, sich mit anderen nicht zu vergleichen, wächst man hinein in die Malerei - und in sich selbst.
    „Jede Hand bringt ihre eigene Handschrift mit - und genau das macht unsere Arbeit einzigartig.“

    Alessa Granzow & Corinna Granzow

    Zwei weitere junge Talente mitsamt ihren Erinnerungsstücken können Sie in diesem Beitrag kennenlernen: Die Zukunft der Porzellanmalerei – Alessa & Corinna