Der Traum vom Malen auf Porzellan –Andrea Mai

  • Wenn die Künstlerin heute früh am Morgen durch die Eingangstür der Porzellanmanufaktur Meissen tritt, erinnert sie sich gern an ihre Anfänge bei Meissen. Schon als Kind hatte Sie begeistert auf Papier gemalt – die erfolgreiche Bewerbung bei MEISSEN im Jahr 1989 war für sie daher schließlich die Erfüllung eines großen Traumes.
    Bereits im ersten Ausbildungsjahr in der Zeichenschule entdeckte die Porzellanmalerin Ihre Liebe zur „Indischmalerei“. Diese Malerei ist inspiriert von den historischen ostasiatischen Dekoren und spiegelt sich beispielsweise in den Dekoren „Ming-Drache“ oder auch dem „Zwiebelmuster“ wider. Auch diesen Traum konnte sich die Künstlerin erfüllen.
    Die Begeisterung für die Porzellanmalerei und ihre große Begabung ermöglichten es der Porzellanmalerin schnell, sich auch in anderen Malstilen erfolgreich weiterzubilden. Nach einer spezialisierten Ausbildung in der Rosenmalerei konnte sie schließlich in der neu gegründeten Abteilung für moderne Dekore für mehr als 10 Jahre ihr ganzes Können unter Beweis stellen.
    Aufgrund ihrer zahlreichen Erfahrungen in den verschiedensten Abteilungen wie Goldmalerei oder Landschafts- und Figurenmalerei bewahrt sich Andrea bis heute eine große malerische Vielfalt und erfreut sich an der damit verbundenen stetigen Abwechslung ihrer Arbeit. Besonders viel Freude macht ihr dabei die große Flexibilität, die ihren Arbeitsalltag prägt. Ob das Anfertigen von Zeichnungen auf Porzellan, das Malen nach festen Vorgaben wie in der „Indischmalerei“ oder das freie Anlegen und Malen von Blumen – kein Tag gleicht dem anderen.
„Für mich als Malerin ist die unglaubliche Dekorvielfalt Meissens und die damit verbundene Abwechslung das Schönste an meiner Arbeit.“
  • Aufgrund ihres großen Erfahrungsschatzes in der „Indisch“- und Goldmalerei erhielt Andrea Mai schließlich auch die Möglichkeit, auf der neuen Serviceform „N°41“ das neu entwickelte Dekor „Noble Blue“ malerisch umzusetzen. Die Entscheidung war naheliegend, da das „Zwiebelmuster“ als ostasiatischer Dekor aus der „Indischmalerei“ stammt und als Inspiration für die moderne Umsetzung auf der Form „N°41“ diente.
    Besonders gefallen der Porzellanmalerin an „Noble Blue“ die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten innerhalb des Services oder auch mit bereits bestehenden Porzellanen. So ergeben sich aufgrund der verschiedenen Anordnungen der Ornamente auf Platz-, Speise- oder Dessertteller immer wieder neue Arrangements. Zugleich begeistert die Künstlerin der modern zeitlose Stil des Dekors sehr, das durch seine Unter- und Inglasurmalerei spülmaschinengeeignet und so sehr gut im Alltag zu verwenden ist.
    Die Besonderheit des Dekors besteht daher in der blauen Unterglasurmalerei und den Inglasurfarben Rot und Gold. Andrea Mai erhält die „Noble Blue“ Porzellane nach dem zweiten Brand, bei dem das Kobaltblau bereits sicher unter der Glasur liegt. Für die Inglasurmalerei ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, weil die rote Farbe als auch das Gold im Brand noch einmal ihr Erscheinungsbild verändern und in die Glasur sinken. Daher ist es für die Künstlerin wichtig, dass sie beispielsweise die rote Inglasurfarbe beim roten Dekorrand mehrfach aufträgt und das Gold weder zu dünn noch zu dick von ihr auf den Teller gemalt wird. Ein Prozess, der für die Malerin zunächst mit viel Respekt vor dem neuen Dekor verbunden war. Wenn Andrea heute beispielsweise ein neues Dekor im Hand umdrehen gelingt, ist dies nicht nur das Ergebnis höchster Handwerkskunst und jahrelanger Erfahrung - es ist die Erfüllung ihres großen Traumes vom Malen auf Porzellan, den sie auch weiterhin in zahlreichen Projekten täglich mit viel Liebe und größter Leidenschaft lebt.